Plötzliches Saisonende

Es wurde gespielt, gelacht, gejubelt, getrom-melt, geweint, geschimpft, gefreut und am Ende geseufzt. Coach Lars Herrmann hat die Gedanken zum plötzlichen Saisonende 2019/20 zusammengefasst:

 

225 Tage. Das ist der Zeitraum vom ersten Trai-ning der Saison 2019/2020 bis zur Mitteilung, dass diese Spielzeit aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr fortgesetzt wird.
12 Spiele. 490 spannende, umkämpfte, aufregende und emotionale Minuten. Zweimal fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung.

9 Siege. 7:3-Bilanz nach der Hauptrunde. Platz 2 in der Staffel Nordwest. Drei Niederlagen mit zusammengerechnet gerade mal elf Punkten Unterschied.

Viertelfinale. Als eines von nur drei Teams konnten wir uns in der ersten Playoffrunde mit 2:0 (gegen Alba Berlin) durchsetzen. Next stop: Goethe-Oberschule, Lichterfelde!

 

Eigentlich sollten wir uns nun Gedanken machen, wie wir den unbesiegten, amtierenden Vizemeister an diesem Sonntag in eigener Halle schlagen können. Den Einzug in das Top4 perfekt machen oder zumindest ein drittes Spiel in Lichterfelde erzwingen. Je nachdem wie Spiel 1 eine Woche zuvor verlaufen wäre. Stattdessen mussten wir unseren Spielerinnen am Mittwoch endgültig mitteilen, dass sie nicht die Chance bekommen werden, ihr selbst gestecktes Ziel Top 4 zu erreichen. Auch wenn die Entscheidung des DBB richtig und verständlich ist, so bleibt die Frage: Was wäre gewesen wenn…?

 

Das letzte Spiel der Saison zu gewinnen ist ein schöner Gedanke. Eigentlich. Bedeutet es in den WNBL-Playoffs doch, dass man entweder Meister geworden ist oder zumindest das „kleine Finale“ um Platz 3 für sich entschieden hat. In jedem Fall hat man dann das Top4 erreicht. Eigentlich. Wir beenden die Saison tatsächlich mit einem Sieg, sogar mit acht Erfolgen aus den letzten neun Partien. Wir hätten allen Grund zur Freude. Eigentlich. Wäre da nicht dieses plötzliche Ende der Saison.

 

Dennoch überwiegt der Stolz auf das Erreichte. Nicht nur, dass wir trotz einiger, teils schwerer und langer, Verletzungen eine erfolgreiche Saison gespielt haben. Aus ehemaligen Gegenspielerinnen in den Bezirks- und Landesligen sind im Laufe der Wochen und Monate Freundinnen geworden. Wir haben in der Crunchtime oft Nervenstärke und Siegeswillen bewiesen, sogar scheinbar unmögliche Rückstände noch in den letzten 50 Sekunden aufgeholt. Wir haben gezeigt, was im Basketball alles möglich ist und warum wir diesen Sport so sehr lieben.

 

Das vorgezogene Saisonende bedeutet auch für uns Coaches einen vorzeitigen Abschied. Noch ist nicht abzusehen, ob wir bis zu den Sommerferien noch einmal zusammen trainieren können. Wir hoffen es natürlich und werden dann in der Offseason weiter daran arbeiten, die Spielerinnen zu fördern. Aber für uns beide war es (vorerst?) die letzte Saison mit den Junior Panthers. Auch deshalb hätten wir diese Spielzeit gerne richtig beendet, mit welchem Ergebnis auch immer…

 

Unser Dank gilt allen Spielerinnen für ihren Aufwand und Einsatz sowie den Eltern für die tatkräftige und lautstarke Unterstützung! 

 

Bleibt gesund!